Rezensionen

Rezension: Kiss me in Rome* von Catherine Rider

Bewertung: ★ ★ ★

Anna und Stephen führen seit einigen Jahren eine Beziehung … eigentlich ist es da gar nicht so untypisch, dass er ihr einen Heiratsantrag machen möchte. Naja, wären die beiden nicht gerade mal 19 Jahre alt. Als Anna den Verlobungsring versehentlich in Stephens Handgepäck entdeckt wird ihr schlagartig bewusst, dass sie schon länger nicht mehr glücklich in der Beziehung ist. Ihr wird plötzlich bewusst, dass sie nur noch aus Gewohnheit mit ihrem Freund zusammen ist, … leider ist der Hinflug zur Hochzeit seiner Verwandten ein gänzlich schlechter Moment für diese Erkenntnis. Als er ihr schließlich noch im Flieger den Antrag macht, bleibt Anna nichts anderes übrig als ihn abzulehnen, so leid es ihr auch tut.

Eigentlich hatte Anna geplant nach der Ankunft in Italien direkt zurückzufliegen, doch das Schicksal meint es einfach nicht gut mit ihr. Schlussendlich verbringt sie ihre erste Nacht in Italien auf dem Sofa der künftigen Braut, welche so nett war, Anna aufzunehmen. Am nächsten Morgen wird Anna von einer Unterhaltung geweckt. Die Braut ist tieftraurig, da sie hoffte, auf ihrer Hochzeit Tannenbaum-Struffoli servieren zu können. Denn durch dieses magische Gebäck lernten sich die Eltern ihres Verlobten kennen. Nachdem seine Mutter vor einigen Jahren verstorben war, wollten die beiden in Gedenken an sie und die Liebe der Eltern erneut diese Leckerei auftreiben. Doch der Bäcker scheint spurlos verschwunden. Kurzerhand beschließt Anna es sich zur Mission zu machen das Gebäck dennoch zu besorgen.
Bei ihrer ersten Anlaufstelle angekommen trifft sie auf den italienischen Fußballspieler Matteo, dieser versteckt sich nach einer peinlichen Einlage beim letzten Spiel ebenfalls in dieser Bäckerei, in der es einst die berühmten Tannenbaum-Struffoli gab. Nachdem er bemerkt wie schwer Anna es hat sich zu verständigen, da ihr Italienisch sehr schlecht ist, bietet er kurzerhand seine Hilfe an. Schließlich versucht er sowieso momentan vor seinem eigentlichen Leben zu fliehen. Anna und Matteo begeben sich schließlich auf eine aufregende Reise durch Rom … doch, wenn ihr wissen möchtet, ob die beiden den Bäcker und seine Süßspeise finden, und was sie ansonsten noch so entdecken, dann müsst ihr wohl oder übel das Buch selbst lesen 😉

Charaktere:

Annas Entscheidung den Antrag abzulehnen war sehr mutig. Ich weiß nicht wie ich mit 19 auf so etwas reagiert hätte … eigentlich nicht mal wie ich jetzt mit 23 darauf reagieren würde. Wie bringt man es denn übers Herz, den Menschen, den man so lange geliebt hat, so heftig zu verletzen? Selbst, wenn es für beide die richtige Entscheidung war, stelle ich es mir trotzdem wahnsinnig schwierig vor. Und dann auch noch auf dem Weg zur Hochzeit seiner Verwandten.

Im Laufe des Buchs wird allerdings deutlich, dass es an der Zeit war, … Anna merkt nach und nach, dass sie ihre Träume lange nicht verfolgt hat, weil sie zu sehr in der Angst vor dem Scheitern gelebt hat. Und in gewisser Weise, war Stephen auch nicht ganz unschuldig daran, denn auch er hat sie nicht dazu angehalten über den Tellerrand hinauszuschauen. Er hat eher für den sicheren, gewohnten Weg plädiert, weshalb sich Anna nicht für ein Stipendium an einer italienischen Kochschule bewarb. Natürlich war es nicht Stephens Schuld per se, er hat sie ja nicht davon abgehalten … aber dennoch denke ich, dass man spürt, wenn der Partner einen nicht hundertprozentig bei seinen Träumen unterstützt. Die Kombination aus Angst vor dem Scheitern und der Beziehung zu schaden führte dann zu ihrer Unsicherheit und dazu, dass sie wie gelähmt war. Doch darin besteht das Character Development des Buchs. Die Protagonistin erkennt nach und nach das es sich lohnt für seine Träume zu kämpfen und Risiken einzugehen. Und vor allem lernt sie, dass sie genug Talent besitzt, um ihre Träume auch wahrzumachen.

Bei Matteo findet eine ganz eigene Charakterentwicklung statt. Zu Beginn des Abenteuers der beiden ist er wahnsinnig deprimiert und frustriert. Sein Ziel war es schon immer in die oberste Liga aufzusteigen, doch aufgrund eines Fehlers beim letzten Spiel, geht er davon aus, diese Chance für immer verbaut zu haben. Durch Anna und einige Fans seiner jetzigen Mannschaft lernt er aber schnell, dass nicht sein Rang, sondern die Leidenschaft der Fans, das Wichtigste ist.

Schreibstil/Spannungsbogen:

Das Buch las sich sehr angenehm und flüssig. Die Spannung war jedoch leider nicht ganz so sehr gegeben. Die Geschichte kratzte eher an der Oberfläche und war recht leicht durchschaubar. Es gab einige sehr schöne und süße Stellen, doch alles in allen konnte es mich leider nicht übermäßig fesseln.

Fazit:

Ich hatte mir „Kiss me in Rome“ für die Weihnachtszeit aufgehoben. Ich hoffte, es wäre eine super schöne, weihnachtliche Geschichte, die einem die Festtage versüßen würde. Die Geschichte ist zwar süß, aber leider nicht so weihnachtlich/festlich wie ich es mir erhofft hatte. Ich fand es ein nettes Buch für zwischendurch. Wenn man auf ein leicht winterliches Jugendbuch Lust hat, oder gerne eine Geschichte, welche in Rom spielt, lesen möchte, kann man ruhig zu diesem Buch greifen. Man sollte nur nicht all zu viel erwarten. Es ist einfach ein nettes Buch für zwischendurch, aber leider nichts, was dem Leser langfristig in Erinnerung bleiben dürfte.


Produktdetails:

  • Seitenanzahl: 288
  • Erscheinungsdatum: 30.09.2019
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 978-3-570-16556-0
  • Verlag: Cbj
  • Autor: Catherine Rider
  • Originaltitel: Christmas Romance #4
  • Übersetzer: Franka Reinhart

* Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.


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