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Rezension: Wir in den schönsten Farben von Ella Yunis

Bewertung: ★ ★ ★ ★ ★

Wir in den schönsten Farben von Ella Yunis aus dem Jahre 2019 ist ein Roman über die Kunst sich zu trauen. Das Buch handelt von der Kunststudentin Ivy, welche auf Empfehlung ihres Kunstprofessors eine Stelle als Produktionsassistentin für eine Theaterproduktion annimmt. Ivy wollte zunächst nur bei den Bühnenkulissen helfen, doch Peter Cosgrove gedenkt ihr eine viel anspruchsvollere Aufgabe zu. Die der Produktionsassistentin. Kaum hat sie die Stelle angenommen, bekommt sie direkt ihre erste Aufgabe. Sie soll zwei Theaterstudenten aus England am Flughafen abholen. Am Flughafen angekommen muss sie feststellen, dass zwei Menschen kaum unterschiedlicher sein könnten als Oliver und Jack. Während sie durch Olivers fröhliche und unbeschwerte Art direkt gut mit ihm auskommt, ist Jack das genaue Gegenteil, vor allem schweigsam, aber wenn er etwas von sich gibt dann mürrisch. Für Ivy beginnt eine Achterbahn der Gefühle. Nicht nur ihr anspruchsvoller neuer Boss setzt ihr zu. Auch mit Jack geht es auf und ab, mal kommen sie sich näher … doch kaum entdeckt Ivy eine neue Seite an Jack, da zieht er sich auch schon wieder umso stärker zurück.

„Wir in den schönsten Farben“ hat mir sehr, sehr gut gefallen. Ich habe es innerhalb eines Tages gelesen, da ich es gar nicht aus der Hand legen konnte. Ella Yunis schreibt unheimlich schön. Ihr Sprache ist malerisch und wunderschön detailliert. An manchen Stellen habe ich mich gefühlt als wäre ich gerade wahrhaftig in einem Theater oder im New Yorker Kunstmuseum. Des Weiteren konfrontiert die Autorin den Lesen mit vielen unterschiedlichen Werken. Während des Lesens wollte ich am liebsten direkt etwas von Edgar Allen Poe oder Walt Whiteman bestellen. Für mich war das Buch sehr inspirierend und hat mir sowohl Kunst, Theater als auch Literatur näher gebracht.

Auch die Charaktere haben mich sehr begeistert. Begonnen bei Ivy, welche sich jeder Aufgabe mutig gestellt hat bis zu Jack, welcher uns eine Weile hat warten lassen, bevor wir ihn vollkommen kennenlernen durften. Ivy ist eigentlich eher schüchtern. Sie geht nicht gerne aus, vor allem nicht, wenn es sehr überlaufen ist. Weswegen die Stelle als Produktionsassistentin sie vor einige Herausforderungen stellt. Sie muss sehr vieles organisieren und mit vielen Menschen zusammenarbeiten. Doch sie meistert alle Aufgaben mit Bravour, obwohl es sie manchmal an ihre Grenzen bringt. Auch am Ende des Buches wächst sie erneut über sich und ihre Ängste hinaus. Ivys beste Freundin Meghan ist ihr genaues Gegenteil, für sie kann nichts zu aufregend oder spontan sein. Sie ist die Art von Freundin, die jeder brauchen könnte. Die einen dazu ermuntert über sich hinauszuwachsen und seine Träume zu verfolgen, egal wie verrückt sie auch sein mögen. Genau wie Ivy und Meghan Gegensätze sind, so sind es auch Oliver und Jack. Oliver wird von jedem gemocht, er hat eine so offene und herzliche Art, dass er mit jedem gut klar kommt. Er stammt aus gutem Hause und auch wenn man ihm anmerkt, dass er manchmal ein wenig eifersüchtig auf Jacks Talent ist, ist er doch sehr wohlbehütet und hat nicht wirklich Probleme. Jack hingegen ist sehr verschlossen und auch nicht gerade bemüht neue Leute kennenzulernen. Man erfährt über Jack, dass er aus einer armen Familie stammt, welche seine Liebe zum Theater nicht teilen und ihm auch nicht unterstützen. Nachdem er Ivy nach uns nach näher an sich heranlässt, merkt man erst, wie tief verletzt er eigentlich ist und man versteht auch wieso er ist, wie er ist. Doch auf der Bühne lässt er alles hinter sich, so wie das Buch ihn beschreibt, ist er ein wirklich unglaublicher Schauspieler und man würde ihn am liebsten selbst auf der Bühne stehen sehen. Für alle die „Stolz und Vorurteil“ von Jane Austen gelesen haben möchte ich anmerken, dass Oliver und Jack mich sehr an Mr. Bingley und Mr. Darcy erinnern. Sehr unterschiedlich, aber beide einfach liebenswert.

Ich kann dieses Buch nur jeden empfehlen der gerne Liebesgeschichten liest! Es ist ein fantastisches Buch. Wunderschön geschrieben, humorvoll und hat vor allem großartige und liebenswerte Charaktere die einen immer wieder überraschen und noch tiefer in das Buch hineinziehen. Vor allem, wenn man Stolz und Vorurteil mag wird man dieses Buch lieben. Genauso, wenn man eine Liebe für Kunst, Kultur oder Theater hat. Aber auch, wenn nichts davon zutrifft, solange ihr eine gute Liebesgeschichte mögt, kann ich es euch nur wärmstens ans Herz legen. Ihr werdet es mit Sicherheit genauso lieben wie ich!

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