Rezensionen

Rezension: Versprich mir, dass du tanzt* von Dani Atkins

Bewertung: 5 von 5.
Klappentext:

Ein Jahr ist vergangen, seit Lily sich von ihrem geliebten Adam verabschieden musste. Um an diesem schweren Tag nicht allein zu sein, flüchtet sie sich an den sichersten Ort, den sie kennt: zu ihren Eltern. Als Adams Hund in den Garten nebenan ausbüchst, steht Lily plötzlich vor einem alten gefällten Ahornbaum. In diesem Baum hat sie schon als Kind gesessen – auch an dem Tag, an dem sie Josh kennengelernt hat, den Pflegesohn der Nachbarsfamilie. Lily betrachtet ihre Namen, die Josh in die Rinde geritzt hat, und erinnert sich: an ihre erste Begegnung, als sie elf Jahre alt war. An den furchtbaren Streit mit ihm am Abend vor ihrer Hochzeit mit Adam. An die letzten Tage mit ihrem krebskranken Mann, Tage voller Liebe und wärmender Erinnerungen an ihr gemeinsames, aber viel zu kurzes Glück. Und sie denkt an Adams letzten Wunsch: dass sie Josh suchen soll, um sich mit ihm auszusprechen – und um Adam und ihm zu vergeben …

Cover: Versprich mir, dass du tanzt
Meine Meinung:

Wenn ihr 2016 „All your Kisses“ mochtet, dann ist „Versprich mir, dass du tanzt“ genau das Richtige für euch. Ich habe vor einigen Tagen „All your Kisses“ als Hörbuch gehört und dabei gemerkt, dass ich dafür inzwischen zu alt bin. Es war zwar ganz süß, aber an vielen Stellen wirkte es auf mich etwas merkwürdig oder zu naiv und kindlich. „Versprich mir, dass du tanzt“ war für mich dagegen eine ähnliche Art von Geschichte, nur mit mehr Tiefe und klar für ein erwachsenes Publikum.

Ich fand den Roman sehr gut und spannend geschrieben. Nach einem etwas holprigen Einstieg habe ich die über 400 Seiten innerhalb von zwei Tagen verschlungen. Besonders gelungen war für mich, dass nachvollziehbar wurde, warum Lily sich zunächst für Adam entschieden hat und später dennoch eine Tür für Josh öffnen konnte. Für mich stand das nicht im Widerspruch, da man Joshs Entwicklung Schritt für Schritt verfolgen konnte. Dani Atkins beherrscht meiner Meinung nach das Prinzip „show, don’t tell“ sehr gut. Es wird nie explizit gesagt, dass Josh sich verändert, aber durch seine Taten und Aussagen wird das deutlich.

Schön fand ich auch, dass die Geschichte nicht nur auf Adam, Josh und Lily fokussiert ist, sondern durch weitere Figuren bereichert wird. Wir bekommen Einblicke in Freundes- und Familienkreise. Vor allem Lilys zwei aufgeweckte Freundinnen haben mir gefallen, und auch Joshs Schwester war eine spannende Ergänzung. Sie wirkt zwar oft kratzbürstig, zeigt aber gleichzeitig große Loyalität und steht ihrem Bruder immer zur Seite.

Empfehlen kann ich das Buch besonders allen, die vielschichtige Charaktere und eine realistische Handlung mit Höhen und Tiefen mögen. Sehr gelungen fand ich auch, dass keiner der beiden Männer am Ende eindeutig der „Gute“ oder der „Böse“ ist. In vielen Fantasygeschichten ist es so, dass bei zwei Love Interests einer am Ende zum Antagonisten wird, während der andere zum Traumprinzen aufsteigt. Hier dagegen erleben wir Figuren mit Stärken und Schwächen, die auch mal falsche Entscheidungen treffen und Verantwortung dafür übernehmen müssen.

Für mich ist „Versprich mir, dass du tanzt“ eine reife, realistische Geschichte, die nicht die klassische rosarote Romanwelt zeichnet, sondern zeigt, dass Liebe und Leben komplizierter und vielschichtiger sind.


Produktdetails:
  • Seitenanzahl: 432
  • Erscheinungsdatum: 01.09.2025
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 978-3-426-56104-1
  • Verlag: Droemer Knaur
  • Autor:in: Dani Atkins
  • Originaltitel: Always you and me
  • Übersetzer:in: Simone Jakob & Anne-Marie Wachs

* Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.

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