Rezensionen

Rezension: Cherish Hope* von Nalini Singh

„Ich sehe keine Mauern, wenn ich dich anblicke“

– Nalini Singh
Bewertung: ★ ★

Nayna kommt aus einer traditionellen indischen Familie. Obwohl es nicht ihren Wünschen entspricht, gestattet sie ihrer Familie einen passenden Ehemann für sich zu suchen. Doch bevor sie sich in eine vermeintliche Ehe stürzt, will sie eine einzige rebellische, wilde Nacht erleben. Nur ein einziges Mal auf ihre eigenen Bedürfnisse hören und machen, wonach ihr der Sinn steht. In einem engen, aufreizenden Kleid macht sie sich, mit einer Freundin, auf den Weg zu einer Party. Schnell macht sie Bekanntschaft mit einem attraktiven Mann. Die beiden verstehen sich gut, sie verlassen die Party und verschwinden in dem ruhigen angrenzenden Garten. Es geht heiß her zwischen den beiden, bis Nayna seinen Smalltalk unterbricht und ihn darauf aufmerksam macht, dass sie nur an einem interessiert sei. Schockiert von diesem Statement macht sich der unbekannte Fremde auf den Weg nach Hause. Voller Scham verlässt auch Nayna das Grundstück und trifft eine Entscheidung. Sie will nicht eine Ehe eingehen, nur weil das der Tradition entspricht. Als sie am nächsten Tag von der Arbeit nach Hause kommt, will sie ihren Eltern dies mitteilen … doch der nächste potenzielle Kandidat ist bereits auf den Weg zu ihnen, sodass Nayna ihr Vorhaben noch ein paar Stunden verschieben muss.

Sie staunt nicht schlecht, als der Mann vom Vorabend plötzlich vor ihr steht. Auch Raj wollte sich eigentlich auf traditionelle Weise eine Braut suchen, bis er am Vorabend eine gewisse Frau traf, die ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf zu gehen schien. Was für eine Laune des Schicksals, dass sich die beiden nun erneut gegenüberstehen.

Charaktere:

Nayna schätzt ihre Familie und die Traditionen ihrer Kultur sehr. Doch je älter sie wird, desto bewusster wird ihr, dass sie sich nach einem moderneren Leben sehnt. Sie möchte sich verlieben, daten und einfach den Moment genießen, anstatt jemanden zu treffen, mit der direkten Aussicht auf eine Heirat. Sie fühlt sich sehr durch die Erwartungen ihrer Familie unter Druck gesetzt, weswegen sie zunächst auch unsicher ist, ob sie Raj eine Chance geben soll. Obwohl dieser ihr Interesse weckt, hat sie gleichzeitig die Befürchtung einen Riesen Fehler zu machen. Raj legt sehr viel Wert auf Tradition. Er würde Nayna am liebsten direkt von der Stelle weg heiraten und ein Leben zu zweit beginnen. Schnell wird ihm allerdings bewusst, dass er durch solche Äußerungen Nayna eher in die Flucht schlägt. Er sieht ein, dass er ihr die Zeit geben muss, die sie braucht, wenn er möchte das die beiden eine Chance haben.

Ein Grund für Naynas Versuch perfekt zu sein, liegt darin begründet, dass ihre ältere Schwester mit 19 Schande über ihre Familie brachte. Sie ist mit einem Mann durchgebrannt und hatte viele Monate keinen Kontakt zu ihren Verwandten. Um ihren Eltern eine weitere Schande und Schmerzen zu ersparen, versucht Nayna deswegen alles richtigzumachen. Doch dafür musste sie ihr ganzes Leben lang ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse hinten anstellen. Nachdem sie dies Raj anvertraut ist er schnell auf ihrer Seite. Er möchte, dass sie glücklich ist und sich alle Zeit der Welt nimmt. Doch trotzdem spürt sie weiterhin den Druck von außen, denn die beiden Familien sehen es nicht so entspannt wie Raj. Immer wieder machen sie deutlich was die beiden für ein schönes Paar sind und das sie so gut wie verlobt seien.

Nayna und Raj sind beide tolle Charaktere, doch dadurch, dass sie so verschiedene Ansichten und Bedürfnisse haben, drehen sie sich oft im Kreis. Der Leser muss sehr oft dieselben Probleme wieder und wieder miterleben. Was mir sehr gut an ihrer Beziehung gefallen hat, war das sie eine gute und offene Kommunikation hatten. Sie haben sehr oft direkt über ihre Probleme miteinander gesprochen, während meistens in Büchern jeder versucht es mit sich selbst auszumachen und am Ende führt dies zu noch mehr Problemen. Und dennoch sind sie lange nicht wirklich auf den anderen eingegangen. Die meiste Zeit des Buchs hat es sich um die immer selben Konflikten gedreht, die einfach nicht aufgelöst wurden. Leider fand ich das ziemlich anstrengend und auch etwas eintönig.

Neben den beiden gibt es auch noch einige andere Charaktere, die wir kennenlernen dürfen. Während Naynas beste Freundin (um welche es in „Cherish Love“ geht) recht sympathisch war, waren Naynas Schwester und Rajs Schwägerin nicht auszuhalten. Die beiden haben jedes Mal, wenn sie auftauchten für Augenrollen bei mir gesorgt. Ich verstehe immer noch nicht, warum Naynas Schwester jedes Mal wieder als unbeschreiblich schön beschrieben werden musste. Vielleicht sollte es Naynas Unsicherheit widerspiegeln. Dass sie sich als nicht Vergleichbar mit ihr fühlt, … aber ehrlich gesagt war es für mich einfach nur anstrengend und unnötig.

Schreibstil/Spannungsbogen:

Den Schreibstil empfand ich die meiste Zeit als angenehm. Ab und zu gab es allerdings auch Stellen die ich ein wenig sprunghaft und unschlüssig fand. Doch das war wirklich nur in einen geringen Rahmen der Fall. Was die Spannung betrifft, muss ich aber leider große Abstriche machen. Zunächst begann das Buch wirklich toll. Ich dachte, es würde auf jeden Fall ein vier Sterne Buch werden. Doch je weiter die Handlung voran schritt, desto frustrierender empfand ich es. Ich fand die gewählte Thematik wirklich toll, bisher hatte ich noch kein Buch gelesen, in welchem es um indische Familien und deren Traditionen ging. Doch leider ist die Umsetzung meiner Meinung nach nicht so gut gelungen. Wie bereits bei den Charakteren erwähnt, drehte sich die Handlung bald nur noch im Kreis. Man hat nicht mehr wirklich neues Erfahren, sondern immer und immer wieder gelesen, wie sie vor demselben Problem standen und es einfach nicht in Angriff nahmen. Oder entschieden, dass sie doch zu verschieden sein, auch das wäre eine Möglichkeit gewesen.

Fazit:

So leid es mir auch tut und so gerne ich die Idee der Geschichte mochte, ich kann das Buch persönlich nicht weiterempfehlen. Ich musste mich nahezu dazu ‚zwingen‘ die letzten 100 Seiten zu lesen, weil ich einfach nicht mehr dieses hin und her, welches zu nichts führt, lesen wollte. Natürlich kam es am Ende doch noch zu einem Happy End, von welchem ich normal ein Riesen-Fan bin … doch in diesem Buch empfand sogar ich es als zu kitschig und unrealistisch. Von der Autorin habe ich noch den ersten Band der Reihe: „Cherish Love“, auf meinem SUB liegen. Ich hoffe sehr darauf, dass mich dieses Buch vielleicht mehr überzeugen kann.


Produktdetails:

  • Seitenanzahl: 432
  • Erscheinungsdatum: 28.02.2020
  • Sprache: Deutsch
  • ISBN: 978-3-7363-1072-8
  • Verlag: LYX
  • Autor: Nalini Singh
  • Originaltitel: Hard Play 02 (Rebel Hard)
  • Übersetzer: Patricia Woitynek

* Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt.


Meine Rezension findet ihr des Weiteren auf:


Das Buch ist erhältlich bei:

* bei kadegu (Kaufhaus des Guten), werden 10 Cent pro Bestellung an ein Waisenhaus in Argentinien gespendet.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert