Rezensionen

Rezension: Yamamachi – Das Geheimnis der Senshi von Anna S. Ullmann

Bewertung: ★ ★ ★ ★

Yamamachi – Das Geheimnis der Senshi ist ein fantasievoller Ninjaroman aus dem Jahre 2019 von der Erstautorin Anna S. Ullmann. Ihre Begeisterung zu der japanischen Kultur ist auf jeder Seite spürbar, weshalb man von der Welt, die sie geschaffen hat, einfach nur begeistert sein kann!

Der Leser steigt direkt in die Handlung ein. Unsere Protagonistin, Soe, befindet sich auf einer Mission. Wir lernen sie direkt als eine sehr selbstbewusste Person kennen, welche gar nicht die Möglichkeit in Betracht zieht, scheitern zu können und, dass obwohl sie häufig auf sehr gefährliche Missionen geschickt wird. Nichtsdestotrotz gerät sie in einen Hinterhalt und wird von einem weiteren Angreifer überrascht. Glücklicherweise schafft sie es schließlich die Oberhand zu gewinnen und die Mission erfolgreich abzuschließen. Na ja, fast zumindest. Gerade als sie sich auf den Rückweg machen will kommt ein alter Bekannter, die verlassene Straße hinab und spricht sie an. Trotz seines angetrunkenen Zustands stellt Nico ihr einige Fragen, schließlich trifft man nicht alle Tage eine alte Bekannte, mit zwei Leichen an. Soe hat nun ein Riesenproblem. Durch Nicos auftauchen entsteht eine sogenannte Black-Sword-Situation und ob Soe will oder nicht, sie muss ihn nun mit in ihr Dorf nehmen und vor dem Hohen Rat vorsprechen.

Anna S. Ullmans Erstwerk: „Yamamachi“, ist eine Hommage an die japanische Kultur, welche die Autorin wirklich zu lieben scheint. Wer ihr auf Instagram folgt (@anna_s_ullmann) wird schnell merken, dass sie auch privat ihre Follower an ihrer Liebe zu Japan teilhaben lässt. Oft sieht man typische japanische Gerichte wie Sushi, Gyoza und Co. auf ihren Account.
Für alle die sich auch in Yamamachi verlieben werden bzw. sich schon verliebt haben kann ich schon mal verraten, dass die Autorin bereits an zwei Fortsetzungen arbeitet, sodass wir künftig noch mehr über Soe, Nico und all die anderen erfahren werden. Vom Genre her würde ich das Buch als einen Ninja-Abenteuerroman einordnen, einige romantische Stellen bekommen wir allerdings auch. Der Fokus liegt jedoch vor allem auf einigen Kämpfen und Geheimnissen die zu lüften sind.
Im Rahmen der lovelybooks.de-Leserunde durfte ich die Autorin ein bisschen kennenlernen und kann es kaum erwarten mehr von ihr zu lesen. Sowohl die Fortsetzungen als auch andere Bücher, die möglicherweise irgendwann folgen werden.

Soe ist eine ehrgeizige und auch sehr selbstbewusste junge Frau. Doch zu gleichermaßen ist sie auch sehr verschlossen und lässt kaum jemanden wirklich an sich heran. Es dauert eine Weile, bis man merkt, dass sie trotz der harten Schale immer für ihre Freunde und Familie da ist. Sie lässt es sich nicht nach außen anmerken, doch im Inneren empfindet sie viel für ihre Angehörigen.
Obwohl man sie gegen Ende des Buchs schon besser einschätzen kann und merkt, dass sie sich mehr öffnet, ist es doch noch ein langer Weg bis sie sich vermutlich ganz fallen lassen kann. Ich freue mich schon in den Fortsetzungen ihr Character Development verfolgen zu dürfen.
Nico anderseits spricht eigentlich alles aus was ihm so im Kopf herumschwirrt. Eines der vielen Dinge die Soe ziemlich auf die Nerven gehen. Er macht auch keinen Hehl daraus, dass er seinen Bruder, welcher nach Amerika gezogen ist, sehr vermisst und gerne öfter sehen würde. Etwas, dass Soe wie wir sie zunächst kennenlernen eher nicht zugeben würde. Wenn ihr euch also nun fragt wie Soe und Nico doch einigermaßen miteinander auskommen, dann empfehle ich euch, dass Buch schnellstmöglich zu kaufen. Ich möchte hier schließlich nicht zu viel vorwegnehmen. So viel sei jedoch verraten, es kann ziemlich schwierig sein, wenn man grundverschieden scheint und alte Päckchen mit sich herumträgt.
Die beiden bleiben natürlich nicht die einzigen Charaktere, welche ihr in diesem großartigen Buch kennenlernen dürft! Ihr könnt euch schon mal auf liebenswerte Charaktere wie Soes besten Freund und ihre Cousine gefasst machen. Sowie auf das weise Ratsoberhaupt und viele mehr.

Die Autorin hat meiner Meinung nach einen sehr angenehmen Schreibstil. Ich würde ihn als eher umgangssprachlich bezeichnen, was ich auch sehr passend für die Geschichte finde, da die Charaktere noch einigermaßen jung sind, das Buch ein modernes Setting hat und man so ein bisschen das Gefühl bekommt selbst in der Geschichte zu stecken. Häufig konnte mich die Autorin mit Anspielungen auf Nutella, Knoppers und Co. zum Lachen bringen.
Was ich an dieser Stelle ebenfalls anführen möchte, ist mein großer Respekt dafür, dass Anna S. Ullmann das Buch eigenverantwortlich, ohne einen Verlag im Rücken, herausgebracht hat. Auch das wunderschöne, detailreiche und mit viel Liebe gestaltete Cover möchte ich nicht außen vor lassen. Ich habe mich direkt in das Cover verliebt und nach dem Lesen mag ich es noch mehr, da es eine wunderschöne Szene aus dem Buch zeigt bzw. mich daran erinnert.

Für mich war der Einstieg ins Buch zunächst etwas schleppend. Auch die Charaktere haben mich anfangs nicht ganz so sehr angesprochen. Ich empfand Soe als recht schwierig und teilweise ein wenig anstrengend. Doch ungefähr ab der Hälfte des Buchs nahm es rapide an Spannung zu, sodass ich es nicht mehr aus der Hand legen wollte, weil ein spannendes Ereignis das Nächste jagte. Im Zuge dessen begann ich auch die Charaktere nach und nach in einem anderen Licht zu sehen und verstand ihre vorherigen Handlungen. Der Spannungsbogen blieb ungefähr von der Mitte bis zum Ende fast auf seinem Höhepunkt, sodass man die zweite Hälfte einfach an einem Stück lesen muss, weil man unbedingt wissen möchte was als nächstes passiert und vor allem wie es schlussendlich ausgeht.

Das Lesen von: „Yamamachi – Das Geheimnis der Senshi“, hat mir viel Spaß gemacht, sowohl durch den angenehmen Schreibstil als auch Humor der Autorin wird der Leser schnell in die Buchwelt aufgenommen. Anna S. Ullmann beschreibt die Welt der Senshi sehr detailliert und facettenreich, sodass man sich am liebsten auf die Suche nach dieser faszinierenden Stadt machen möchte, um selbst durch die unterschiedlichen Bezirke wandern zu können. Die Charaktere waren für mich, wie bereits erwähnt, zunächst etwas schwierig, doch im Laufe der Geschichte versteht man, weshalb sie auf diese Art und Weise reagieren, agieren etc.
Spätestens ab der Hälfte solltet ihr euch darauf gefasst machen das Buch nicht mehr so schnell aus der Hand legen zu können. Eine spannende Wendung folgt der Nächsten und plötzlich seid ihr schon am Ende angekommen und fragt euch, wann ihr weiterlesen könnt.
Meiner Meinung nach ist es ein sehr originelles Buch, welches vor allem Anime- und/oder Japanliebhabern gefallen dürfte. Natürlich kann ich es auch jedem anderen nur ans Herz legen, doch diese beiden Gruppen dürften noch einmal eine besondere Bindung zu dem Buch aufbauen können.
Ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ich das Buch wirklich guten Gewissens weiterempfehlen kann und mich sehr auf die hoffentlich bald folgenden Bände freue! Ich bin sehr gespannt, wie die Handlung weiter geht und welche überraschenden Wendungen noch folgen werden.

(2) Kommentare

  1. Phil sagt:

    Schön geschriebene und strukturierte Rezension. Wer hätte gedacht das ich mal von dem Genre Ninja-Abenteuerroman lese, klingt auf jeden Fall interessant. Und bei Knoppers und Nutella Anspielungen muss ich schon im vornherein lachen.

    Weiter so. 🙂

    1. xThelittleRose sagt:

      Vielen lieben Dank ♥

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