Rezensionen

Rezension: Gebannt – Unter fremdem Himmel von Veronica Rossi

Bewertung: ★ ★ ★ ★ ★

Gebannt – Unter fremden Himmel ist der erste Band einer wunderschönen Romance-Dystopie der Autorin Veronica Rossi aus dem Jahre 2014. In dem Buch geht es um die Siedlerin Aria und den Außenseiter Peregrine (Perry), die unterschiedlicher nicht sein könnten und doch dazu gezwungen sind zusammen zu arbeiten und einander zu vertrauen.

Die Welt ist schon lange nicht mehr so wie wir sie kennen. Durch immer wiederkehrende Ätherstürme sind die Menschen gezwungen in Biosphären zu leben, das Überleben außerhalb der Biosphären ist so gut wie unmöglich. Nur noch die Außenseiter können durch genetische Mutationen in der Welt außerhalb der Biosphären überleben, doch auch ihr leben ist von den Ätherstürmen bedroht. Mal davon abgesehen, dass sie von den Stürmen selbst getötet werden könnten, zerstören sie außerdem teile ihrer Dörfer und verpesten das Grundwasser.

Arias Mutter ist eine der führenden Genforscher in den Biosphären, doch als ihre Mutter eines Tages zu einer anderen Biosphäre reist, bricht der Kontakt zwischen ihnen ab. In Sorge um ihre Mutter schließt sich Aria einer Gruppe von Jugendlich an, die das Sicherheitssystem der Biosphäre lahmlegen, um sich in eine der Versorgungskuppeln zu schleichen. Eigentlich wollte Aria nur von einem der Jungen wissen, ob er von seinem Vater (dem Sicherheitschef) wüsste, was mit der Biosphäre los ist, in der ihre Mutter sich befindet. Doch alles läuft aus dem Ruder, dass anfängliche rennen durch den Wald artet in einem riesengroßen Feuer aus. Soren versucht ganz und gar zu töten, doch glücklicherweise hat sich parallel zu ihrem Eindringen auch Perry sich von außen in die Kuppel geschlichen. Er überwältigt Soren und bringt die bewusstlose Aria in Sicherheit, bevor er sich wieder zu seinem Stamm aufmacht.

Als Aria aus der Bewusstlosigkeit aufwacht, muss sie feststellen das sie und Soren die einzigen überlebenden der fünf Jugendlichen sind. Selbst ihre beste Freundin ist bei dem Brand ums Leben gekommen.
Konfrontiert von Sorens Vater erzählt sie ihm warum sie mitgegangen ist und was alles an diesem Abend passiert war.
Als Konsul Hess ihr schließlich mitteilt, dass er sie zu ihrer Mutter bringen lässt breitet sich Erleichterung in Aria aus. Auf schnellsten Wege bricht sie zu der Reise auf. Doch mitten auf der Reise wird sie aus dem ‚Flugschiff‘ geworfen und befindet sich nun mitten in der Außenwelt. Während Aria um ihr Leben kämpft, hat es Perry zurück in sein Dorf geschafft, doch kaum ist er wieder, da wird auch schon sein Neffe Talon von denselben Siedlern entführt, die Aria ausgesetzt haben. Erneut bricht er zu der Biosphäre auf, um seinen Neffen zu retten. Auf dem Weg dorthin kreuzen sich seine Wege erneut mit Aria. Nach anfänglichen Schwierigkeiten stellen die beiden doch fest, dass sie sich gegenseitig helfen sollten und so machen sie sich gemeinsam auf den Weg um Mutter und Neffen zu finden.

Ich finde Gebannt ein sehr fesselndes Buch, obwohl ich es bereit das zweite Mal gelesen habe, konnte ich es auch dieses Mal einfach nicht aus der Hand legen. Es ist bisher die erste Dystopie die ich gelesen habe, aber sorgt definitiv dafür das ich noch weitere lesen möchte. Ich fand es besonders interessant, wie sich die Welt entwickelt hat und vor allem das sie sich in zwei solche Kontraste geteilt hat. Während die Siedler in einer Hightech Biosphäre leben, in der sie mit Hilfe von Technik jeden Ort der Welt besuchen können (Städte der Vergangenheit, sowie Zukunftsvorstellungen), lebt der andere Teil der Erdbevölkerung eher rückschrittlich. Sie haben wieder eigenen Felder, gehen auf die Jagt, leben in einfachen Hütten etc.
Ein weiterer Aspekt, der mir gut gefallen hat, ist das die Außenseiter bestimmte Genmutationen erlebt haben, wodurch ein Teil der Menschen besondere Fähigkeiten bekommen hat (Horcher, Seher oder Riecher). Es gibt dem Buch noch eine kleine Fantasy-Note, was mir persönlich wirklich gut gefällt.

An vielen Stellen des Buches musste ich sowohl kichern als auch lachen. Die Witze waren so herrlich einfach, aber haben genau meinen Humor getroffen, was das Buch und die Charaktere noch um einiges sympathischer für mich macht.
Neben Aria und Perry mochte ich ganz besonders gerne Perrys besten Freund Roar der auch schnell für Aria mehr als nur ein guter Freund wird. Roar hat einfach eine unheimlich sympathische Art, durch die man ihn einfach nur lieben kann. Außerdem liebe ich seine ironische, leicht selbstverliebte Art. Er ist witzig und liebenswert!

Am meisten an dem Buch hat mir allerdings die Beziehung zwischen Aria und Perry gefallen. Mir gefällt, dass sie so natürlich entstanden ist. Zunächst konnten die beiden so gar nicht miteinander umgehen, was auch verständlich ist, wenn man bedenkt, dass sie wirklich aus zwei komplett verschiedenen Welten stammen. Doch mit der Zeit verstehen sie sich immer besser und kommen sich ganz allmählich näher. Und das geschieht einfach beiläufig und ganz ohne das es in irgendeiner Weise gezwungen wirkt.
Mir persönlich gefällt gut, dass sie Autorin auf dieses künstliche Drama verzichtet hat, was man in Jugendbüchern doch oft findet. Ich finde es immer recht nervig, wenn beide Protagonisten etwas füreinander empfinden, doch einer von beiden darauf beharrt, dass der andere ja nicht so empfinden könne.
Und das war in diesem Buch glücklicherweise nicht der Fall, auch die beiden stehen noch vor einigen Problemen, die sie bewältigen, müssen um ihre Beziehung fortsetzen zu können, aber das liegt nicht daran das sie nicht zugeben wollen, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen. Ganz im Gegenteil.

Mein Fazit ist, wenn ihr Romantik und Dystopien mögt, bzw. gerne mal etwas in diese Richtung lesen möchtet, dann kann ich euch Gebannt nur ans Herz legen. Ich würde es immer wieder lesen und ich lese momentan auch bereits Band zwei zum zweiten Mal!

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